Bis zum 13. Lebensjahr fuhr Simon „mehr oder weniger erfolgreich“ Alpinrennen. Außerdem spielte er Handball und versuchte sich in der Leichtathletik. Durch seinen Vater, der Trainer bei der SZ Uhingen ist, nahm er an einem Sommer-Biathlon teil und war sofort begeistert. Danach trainierte er regelmäßig bei seinem Vater.
Mit 16 wechselte der gebürtige Mutlanger („Ich bin Schwabe, kein Schwarzwälder!“) auf das Skiinternat Furtwangen. Dort wurde er von Steffen Hauswald trainiert.
Nach dem Abitur 2008 zog Simon nach Ruhpolding, um sich dem dortigen Stützpunkttraining anzuschließen. Trainingspartner war unter anderem Andi Birnbacher. Außerdem trat er der Sportfördergruppe des Zolls bei. 2009 feierte Simon sein Weltcup-Debüt in Vancouver.
In der Saison 2014 war Simon in der Weltspitze angekommen und hatte immer mal wieder ein Wörtchen bei der Vergabe des Gesamtweltcups mitgeredet.
Nach sieben WM-Staffelmedaillen und olympischem Staffelsilber in Sotschi platzte für den Zollbeamten bei den Weltmeisterschaften 2017 in Hochfilzen endlich der Knoten: Mit Gold im Massenstart machte der Uhinger seine erste Einzelmedaille und zugleich seinen ersten Einzeltitel bei einem Großereignis perfekt! Im olympischen Winter 2018 legte Simon in Südkorea mit Silber im Massenstart nach und gewann mit der Staffel außerdem Bronze.
Im darauffolgenden Sommer stürzte der Uhinger beim Radtraining und musste an der rechten Schulter operiert werden. Obwohl die Schulter gut verheilte und Simon zum Saisonauftakt 2018/19 voll einsatzbereit war, verliefen die ersten Weltcupwochen, bis auf Platz fünf auf der Pokljuka und einer Top-Ten-Platzierung in Hochfilzen, zäh. Als Folge einer Trainingsüberbelastung stieg Simon nach dem Staffelrennen in Oberhof aus der Saison aus und verpasste damit auch die Weltmeisterschaften in Östersund.
Nachdem Simon im September 2019 drei Titel bei den Deutschen Meisterschaften gewann, konnte er im Winter darauf erneut leider nicht an seine früheren Leistungen anknüpfen.
Im Januar 2021 zog er daraus schließlich für sich die Konsequenz: Nach 15 Jahren im internationalen Biathlonzirkus beendete Simon Schempp seine Karriere mit sofortiger Wirkung. In der Saison 2020/21 stand Schempp in Oberhof zum letzten Mal bei einem Weltcup-Rennen am Start. "Seit einiger Zeit spüre ich, dass mein Körper nicht mehr voll belastbar ist, und an diesem Zustand konnte leider auch mein unbändiger Wille nichts ändern", schrieb Simon Schempp auf seinem Instagram-Kanal. "Schlussendlich konnte ich nicht mehr der Biathlet sein, der ich lange war, weder im Wettkampf noch im Training. Dieses Signal kann und will ich nicht länger ignorieren."
Simon Schempp kann auf eine überaus erfolgreiche Karriere zurückblicken und möchte sich fortan auf seine berufliche Zukunft abseits des Leistungssports konzentrieren. Der Wahl-Ruhpoldinger begann im Frühjahr 2021 ein Hochschul-Studium.
Verletzungen: 2018 - Schulter-OP rechts nach Radunfall in der SommervorbereitungVater Reiner war Biathlet und Langläufer und ist Trainer bei der SZ Uhingen, Mutter Roswitha ist Hobbysportlerin. Schwester Sarah ist ein Jahr, Bruder Volker drei Jahre jünger.
Erste WC-Platzierung: 2009 Vancouver 24. EZ
Erste WC-Top-10: 2009 Khanty-M. 10. VF
Erster Weltcupsieg: 2014 Antholz SP
Weltcupsiege: 11
Sponsoren:
Das Handwerk, Erdinger Alkoholfrei, Erdinger Alkoholfrei
Ski: Fischer Schuhe: Fischer Stöcke: One Way Brille: adidas Handschuhe: Roeckl