Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr war Sophia als Langläuferin auf den Loipen am heimischen Trainingsstützpunkt in Ruhpolding unterwegs, ehe sie sich kurzerhand ein Gewehr auf den Rücken schnallte und zum Biathlon wechselte.
"Die Kombination aus Schießen und Laufen fand ich schon als kleines Kind vor dem Fernseher immer unglaublich spannend. Durch das Schießen können sich die Platzierungen bis zum Zieleinlauf dauernd ändern. Genau das ist die Herausforderung", begründet sie ihre Entscheidung.
Der Erfolg sollte ihr recht geben, denn beim European Youth Olympic Festival 2015 in Vorarlberg und Liechtenstein gewann Sophia zweimal Bronze. Im Februar 2017 sicherte sie sich mit der Staffel die Silbermedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Osrblie, was Sophia selber als ihren bislang größten sportlichen Erfolg bezeichnet. Im Jahr darauf verpassten sie eine weitere JWM-Staffelmedaille als Vierte nur knapp. Der undankbare vierte Platz wurde es auch bei den Junioren-Europameisterschaften 2019, diesmal im Sprint. Mit zwei weiteren Top-8-Platzierungen konnte Sophia trotzdem zufrieden von Sjusjoen nach Hause reisen.
Im Januar 2020 gab Sophia in Osrblie (Slowakei) ihr Debüt im IBU-Cup. Gleich in ihrem zweiten Rennen im italienischen Martell ließ sie als Sechste im neuen Super-Sprint aufhorchen. Ihre gute Form bestätigte die Bayerin gleich im Anschluss mit zwei weiteren Top-6-Platzierungen. Im Sprint verpasste sie ihr erstes IBU-Cup-Podest nur um 2 Sekunden. Außerdem wurde Sophia für die Europameisterschaften 2020 in Minsk nominiert.
Nachdem Sophia im September 2020 bei den Deutschen Meisterschaften in Altenberg im Sprint auf den zweiten Platz lief, wurde sie für die Lehrgangsmaßnahmen der LG1a eingeladen und bekam einen Startplatz beim Weltcupauftakt im finnischen Kontiolahti. Auch in Hochfilzen gehörte sie zum Weltcupteam. Im Januar verletzte sich Sophia am Fuß und musste die Saison vorzeitig beenden.
Nach ihrer Verletzungspause gehörte Sophia im Winter 2021/22 zum IBU-Cup-Team - bis auf einen Einsatz beim Weltcup in Antholz. Bei der Heim-EM am Arber gehörte sie zum deutschen Aufgebot und gewann mit der Mixed-Staffel die Silbermedaille.
Im Winter 2022/23 machte Sophia einen ordentlichen Sprung nach vorne. Seitdem gehört sie fest zum Weltcupteam. Gleich zu Saisonbeginn lief sie mit der Staffel in Kontiolahti aufs Weltcuppodest (Rang 2). Im anschließenden Sprint schaffte sie es in einem überragenden Rennen mit Rang 8 erstmals in die Top-Ten. An den ersten drei Weltcup-Wochenenden lief die Bayerin in jedem Rennen in die Punkte. Auch in Ruhpolding und Antholz war sie Teil der Podest-Staffeln. Das große Highlight folgte im Februar 2023: die Heim-Weltmeisterschaften in Oberhof. Vor frenetisch jubelndem Heimpublikum zeigte Sophia sehr starke Leistungen: Im Sprint lief sie auf Rang 7, in der Verfolgung sogar auf Rang 5. Daraufhin wurde sie neben Philipp Nawrath für die Single-Mixed-Staffel nominiert, die das Duo auf Platz 6 beendete. Ihr bis dahin größter Erfolg folgte mit der Staffel: die WM-Silbermedaille im ausverkauften Heimstadion.
Mit Rang 5 im ersten Einzel der Saison 2023/24 startete Sophia stark in den Winter. Insgesamt lief sie im Saisonverlauf achtmal in die Top-20. Bei den Weltmeisterschaften 2024 in Nove Mesto war sie erneut Teil der Staffel. Gemeinsam mit Janina Hettich-Walz, Selina Grotian und Vanessa Voigt gewann sie die Bronzemedaille.
Verletzungen: 2021 - Sehnenverletzung rechtsSophia hat einen 7 Jahre jüngeren Bruder und sportbegeisterte Eltern. Gemeinsam war die Familie schon immer viel unterwegs: beim Langlaufen, Skitourengehen, Wandern und Radeln. Die Sportbegeisterung liegt Sophia also in den Genen.
Erste Weltcup-Platzierung: 2020 Kontiolahti 87. SP
Erste IBU-Cup-Platzierung: 2020 Osrblie 71. SP
Erste Weltcup-Top-Ten-Platzierung: 2022 Kontiolahti 8. SP
Weltcup-Gesamtwertung:
2024: 27.
2023: 31.
IBU-Cup-Gesamtwertung:
2022: 29.
2020: 56.
Sponsoren:
Viessmann (Kopf), Nationalpark H. Tauern (Kopf), Das Handwerk, Argeta, JOKA, Tectake
Ski: Fischer Schuhe: Fischer Stöcke: Swix Brille: Oakley Handschuhe: Roeckl
