Nachdem Nathalie mit vier Jahren schon sicher auf den Alpinski stand, brachte ihr Papa ihr auf ihren Wunsch das Langlaufen bei und Nathalie nahm fortan am Training des SV-SZ Kniebis teil. Mit acht Jahren, im Skilanglauf innerhalb Baden-Württembergs schon erfolgreich bei Wettkämpfen unterwegs, startete Nathalie mit dem SV-SZ Kniebis aus Spaß bei einer „Auf die Plätze, Ski …“-DSV-Veranstaltung auf dem Ruhestein und gewann ihre Altersklasse beim Skispringen – noch mit Alpinski über eine Felderschanze. Klaus Faißt, Erfolgstrainer des SV Baiersbronn und Vater des Nordischen Kombinierers Manuel Faißt, erkannte ihr Talent und fragte bei der Familie nach, ob Nathalie nicht doch neben dem Skilanglauf auch noch zum Skisprungtraining kommen wolle. Die Mutter war zunächst nicht so begeistert. Doch Nathalie setzte sich durch und sprang im Mai 2014 bei einem Probetraining das erste Mal von der K10.
Anfangs noch parallel bei den Langlaufwettkämpfen unterwegs, holte sich Nathalie recht schnell auch im Skispringen oder in der Nordischen Kombination nahezu in jedem Wettkampf einen Sieg bzw. Podestplatz. 2017 sprang sie beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ gegen insgesamt 55 Jungs und Mädchen in Füssen zum Bundessieg – sowohl im Einzel auch mit dem Team Schwaben. Schon bei ihrem ersten DSV Schülercup in Winterberg 2017 fand sich die Jüngste von drei Jahrgängen bei der Siegerehrung auf Platz 4 wieder, in Oberwiesenthal stand sie dann schon das erste Mal auf dem Podest. Schließlich ging in den Folgejahren der Gesamtsieg beim DSC in der Nordischen Kombination jedes Mal und in der Saison 2019/20 auch im Spezialsprung an sie.
Bei ihren ersten OPA-Spielen lief die damals erst wenige Tage 14-Jährige bei den Juniorinnen gleich auf Platz 2 im Einzel und mit dem Team auf Platz 1.
Auch bei den FIS-Youth Wettkämpfen in Harrachov und Oberhof konnte sich Nathalie den Gesamtsieg der Serie sichern.
In der Gesamtwertung des Alpencups 2021/22 erkämpfte sich Nathalie Platz 2.
Nach vier Siegen im Alpencup wurde Nathalie im Februar 2022 für ihre ersten beiden Starts beim Continentalcup im österreichischen Eisenerz nominiert. Kurz darauf folgten ihre ersten großen Erfolge auf internationaler Bühne: Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2022 im polnischen Zakopane gewann die Freudenstädterin als jüngste Athletin die Bronzemedaille im Einzel und zwei Tage später Gold mit dem Mixed-Team. Daraufhin durfte Nathalie beim Heimweltcup in Schonach ihr Debüt in der höchsten Wettkampfklasse geben, bei dem sie zweimal die Top-15 erreichte.
Im Sommer 2022 startete die 16-Jährige erstmals beim Sommer-Grand-Prix und durfte bei vier Einzelstarts dreimal vom Podest jubeln - einmal sogar vom obersten Treppchen.
So etwas hat man im Leistungssport noch nicht oft gesehen! Die WM-Saison 2022/23 war Nathalies Premierensaison im Weltcup - sie gestaltete diesen Aufgalopp außergewöhnlich erfolgreich, ihre Leistungen blieben bis zum Saisonende durchgehend herausragend: Beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer sprang und lief sie mit Rang 3 stante pede zu ihrer ersten Weltcup-Podestplatzierung, tags darauf bestätigte sie ihr Leistungsvermögen als Vierte.
Nathalie ist damit die erste deutsche Kombiniererin, die im Weltcup auf dem Treppchen stand - Chapeau!
Und Nathalie blieb in der Saison 2022/23 konstant erfolgreich, sie war die beste DSV-Athletin, es folgten in Ramsau, in Otepää und Seefeld sechs weitere Podiumsplätze in Folge, am Ende strahlte die Athletin der Skizunft Kniebis als Zweite der Weltcup-Gesamtwertung in die staunende Wintersportwelt. Besonders groß war der Jubel beim Heimweltcup in Schonach, als Nathalie als Vierte und Dritte weiter reüssierte.
Außerdem konnte Nathalie wiederholt über Edelmetall jubeln: Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2023 im kanadischen Whistler gewann sie Silber im Einzel, ebenso wie drei Wochen später bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2023 im slowenischen Planica. Zwei weitere Tage später folgte im Mixed-Team die nächste WM-Silbermedaille.
In der Wettkampfsaison 2023/24 zeigte sie weiterhin eine große Leistungs-Konstanz: In 15 von insgesamt 16 Weltcuprennen sprang und lief Nathalie in die Top-7 der Welt. In Schonach und Seefeld (2x) lief sie ihre Weltcup-Podestplätze 8 bis 10 ein. Am Ende der sogenannten "Zwischensaison" rangierte die Gymnasiastin auf Rang 5 in der Weltcup-Gesamtwertung.
Nathalie ist ein absoluter Familienmensch. Zu Hause bei ihren Eltern und ihren Tieren holt sie sich die Kraft für den Sport und die Schule. Der Speziallanglauf wurde ihr in die Wiege gelegt. Opa Gerhard Armbruster und Vater Hans Armbruster waren beide in ihrer Jugend im Speziallanglauf erfolgreich bei Wettkämpfen am Start. Ihre Mutter nahm in ihrer Jugend an Wettkämpfen im Kunstturnen teil. Erst als Nathalie schon in der Nordischen Kombination unterwegs war, erfuhr die Familie, dass der Großonkel Dieter Armbruster in seiner Jugend auch kombinierte.
Erste Weltcup-Platzierung: 2022 Schonach 15.
Erstes Weltcup-Podest: 2022 Lillehammer 3.
Weltcup-Podestplatzierungen: 10
WC-Gesamt:
2024: 5.
2023: 2.
Sponsoren:
Viessmann (Kopf), Bioteaque
Ski: Rossignol Schuhe: Rossignol Stöcke: Leki Brille: Uvex Handschuhe: Roeckl Sprunghandschuhe: Seiz Sprungski: Bioteaque